John George Braun

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war JG Brown (Amerikaner, 1831-1913) Amerikas reichster und bekanntester Genremaler. Sein Ruhm und Reichtum beruhten größtenteils auf seinen Darstellungen von New Yorker Straßenkindern, auf die er sich ab Mitte der 1870er Jahre konzentrierte. In Anlehnung an die jugendlichen Protagonisten in den Romanen von Horatio Alger, die vom Tellerwäscher zum Millionär wurden, erwiesen sich Browns sentimentale Darstellungen tapferer Zeitungsjungen und Schuhputzer als äußerst beliebt bei wohlhabenden amerikanischen Sammlern. Er war selbst ein kluger Geschäftsmann und verdiente um 1900 40.000 Dollar pro Jahr durch den Verkauf von Gemälden und Lizenzgebühren für lithografische Reproduktionen.

In England geboren und aufgewachsen, lernte Brown in einer Glasschneidefabrik in Newcastle-on-Tyne, besuchte jedoch Abendkunstkurse sowohl in Newcastle als auch später an der Trustees Academy in Edinburgh. Nach einem kurzen Aufenthalt in London als Porträtmaler segelte er 1853 nach Amerika und ließ sich in Brooklyn nieder. 1860 zog er nach New York und sicherte sich einen Arbeitsraum im neu eröffneten Tenth Street Studio Building, dem renommiertesten Atelier der Stadt. In New York wandte sich Brown der Genremalerei zu. Sowohl der präzise, ​​beschreibende Realismus seiner Genrebilder als auch ihre Betonung der narrativen Anekdote lassen sich teilweise auf die Gemälde von David Wilkie und den Präraffaeliten zurückführen, deren Werk er in England studiert hatte. Er wurde auch von den Gemälden amerikanischer Präraffaeliten wie Charles Herbert Morse beeinflusst.